Sapphires erstes Navi-Modell ist mit der Pulse eigentlich das Einstiegsmodell, wenn man der bisherigen Nomenklatur des Herstellers folgt. Das bringt auch Kompromisse mit sich und wir werden heute ausloten, welche und was das für den Kunden bedeutet.
Der Titel klingt komisch? Ich werde noch darauf zurückkommen, versprochen. Aber zunächst beschäftigen wir uns mit den Äußerlichkeiten und Daten der Dual-BIOS-Karte. Denn zumindest da hat Sapphire nicht gespart. Im Vergleich zur bereits getesteten Red Devil von Powercolor und der Evoke von MSI (samt Effizienz-Mod) muss sich die Pulse also schon gehörig anstrengen. Doch immer schön der Reihe nach…
Um das Ganze ein wenig übersichtlicher zu gestalten und auch etwas mehr auf den Punkt zu bringen, habe ich die Gliederung der Artikel zwar weitgehend beibehalten, setze aber nun mehr auf Tabellen mit übersichtlicher Darstellung der Ergebniswerte und Spezifikationen, die später auch einen besseren Vergleich der Karten untereinander gewährleisten.
Technische Daten und Bildergalerie
Das Design lehnt sich an ältere Pulse-Versionen an und ist nicht wirklich neu. Auf LED hat Sapphire wohl auch aus Kostengründen verzichtet. Von Nachteil ist das eigentlich nicht, da gibt es genügend Interessenten für eine Dunkelkammer-Besetzung im geschlossenen Gehäuse. Wer keine durchsichtige Seitenwand sein Eigen nennt: hier ist mal wieder eine Karte ohne quietschebunte Photonen-Kanone.
Passend dazu die versprochene Übersicht der wichtigsten Features
Länge (Außenkante Slotblende bis Ende der Karte) | 25,5 cm |
Einbauhöhe (Oberkante PCIe-Slot bis Oberseite der Karte) | 12,8 cm |
Einbautiefe vorn (Kühleraufbau bis Platinenunterseite) | 4,0 cm |
Einbautiefe hinten (Platine bis Außenseite der Backplate) | 0,5 cm |
Gewicht | 919 g |
Kühlerabdeckung | Anthrazit ABS Spritzguss Keine LED |
Ausgänge | 3x DisplayPort 1.4 1x HDMI 2.0 |
Besonderheiten | Dual-BIOS mit Silent-Mode |
Einen ersten Überblick zu den weiteren technischen Daten beider BIOSe verschafft uns der Einblick in unser More-Power Tool. Zunächst die Gemeinsamkeiten, die in beiden Einstellungen gleich sind:
Kommen wir nun zur Power und den Spannungen, bei denen es durchaus leichte Unterschiede zu finden gibt. Links das ungebremste BIOS 1 und rechts die Silent Variante aus dem BIOS 2:
Kaum Unterschiede gibt es bei den Lüftereinstellungen, nur die Zieltemperatur ist bei der Silent-Variante etwas niedriger angesetzt:
Die Tabelle gibt noch einmal einen schönen Überblick über die restlichen technischen Daten der aktuellen und der älteren Vergleichsmodelle:
Karte | AMD Radeon RX 5700 XT | Sapphire RX 5700 XT Pulse | AMD Radeon Vega 64 | AMD Radeon RX 5700 | AMD Radeon Vega 56 |
Architektur (GPU) | Navi 10 | Navi 10 | Vega 10 | Navi 10 | Vega 10 |
CUDA Kerne / SP | 2560 | 2560 | 4096 | 2304 | 3584 |
(40 CU) | (40 CU) | (64 CU) | (36 CU) | (56 CU) | |
Textureinheiten | 160 | 160 | 256 | 144 | 224 |
Textur-Füllrate (Gtexels/s) | 304.8 | 326.2 | 395,8 | 248,4 | 330 |
Basis-Takt (MHz) | 1605 | 1422 | 1274 | 1465 | 1156 |
Boost-Takt (MHz) | 1755 (typisch) 1905 (max.) | 2044 (max.) | 1546 | 1625 (typisch) 1725 (max.) | 1471 |
Speicher | 8 GB GDDR6 14 Gbps | 8 GB GDDR6 14 Gbps | 8 GB HBM | 8 GB GDDR6 14 Gbps | 8 GB HBM |
Busbreite (Bit) | 256 | 256 | 2048 | 256 | 2048 |
Speicherbandbreite (GB/s) | 448 | 448 | 483,8 | 448 | 410 |
ROP | 64 | 64 | 64 | 64 | 64 |
L2-Cache | 4 MB | 4 MB | 4 MB | 4 MB | 4 MB |
TGP/TBP | 225 W | 250 W | 295 W | 185 W | 210 W |
Mrd. Transistoren | 10,3 | 10,3 | 12,5 | 10,3 | 12,5 |
Die-Fläche (mm²) | 251 | 251 | 495 | 251 | 486 |
Node | 7 nm | 7 nm | 14 nm | 7 nm | 14 nm |
MultiGPU | DX12/Vulkan | DX12/Vulkan | CF | DX12/Vulkan | CF |
Testsystem und Messmethoden
Das Testsystem und die -methodik ist bekannt, aber da ich mittlerweile hier in Deutschland unabhängig teste, wurde das Testsystem auch noch einmal aufgerüstet, ohne auf die ehemaligen US-Kollegen Rücksicht nehmen zu müssen.
Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:
Testsysteme und Messräume | |
---|---|
Hardware: | Intel Core i9-9900 KF MSI MEG Z390 ACE 2x 8GB KFA2 HoF DDR4 4000 1x 1 TByte Patriot Viper (NVMe System SSD) 1x Seagate FastSSD Portable USB-C Seasonic Prime 1200 Watt Titanium Netzteil |
Kühlung: | Alphacool Eisblock XPX 5x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM (Closed Case Simulation) Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel) |
Gehäuse: | Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen Modi: Open Benchtable, Closed Case |
Monitor: | Eizo EV3237-BK |
Leistungsaufnahme: | berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card) berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil 2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion 4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC) 4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz) 1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion |
Thermografie: | 1x Optris PI640, 2x Xi400 Infrarotkameras Pix Connect Auswertungssoftware mit Profilen |
Akustik: | NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei) Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone) Creative X7, Smaart v.7 eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH) Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung Frequenzspektrum als Grafik |
Betriebssystem | Windows 10 Pro (1903, alle Updates), Treiber aktuell |
Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT 8G, 8GB GDDR6, HDMI, 3x DP, lite retail (11293-01-20G)
Pages:
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Tear Down: Platine und Kühler
- 3 - Benchmarks 1920 x 1080 Pixel
- 4 - Benchmarks 2560 x 1440 Pixel
- 5 - Benchmarks 3840 x 2160 Pixel
- 6 - Leistungsaufnahme im Detail
- 7 - Temperatur, Takt, Infrarot
- 8 - Lüfter und Lautstärke
- 9 - Zusammenfassung
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Igor Wallossek
Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.
Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.